Weshalb Wachstum kein Grund zur Sorge ist
Kaum haben Sie ein Ziel erreicht, klopft ein Neues an!
Gerade noch froh und stolz, einst unerreichbar Geglaubtes, gemeistert in der Tüte zu haben und schon treibt einen der eigene Geist zu neuen Herausforderungen an.
Gleichzeitig plagt das schlechte Gewissen, angesichts dieser unglaublich egoistischen Schattenseiten seines Selbst!
- Wieso nur bin ich nicht mit dem zufrieden was ich habe?
- Was zum Geier sollen denn bloß die vielen armen Menschen auf dem Rest der Welt anstellen, die mit einem Bruchteil meines Materialismus’ deutlich glücklicher und ganz sicher für immer zufrieden wären?
- Und ich, erbarmungslose Kopie meines besseren Selbst denke einmal wieder nur an neue Chancen und künftige Möglichkeiten.
Während viele also gerade jetzt zur Weihnachtszeit herum eiern, ob sie sich dieses und jenes leisten können und ihr schlechtes Gewissen mit ein paar guten Taten satt füttern, verfolgen sie tief innen diese vielen Stimmen und Glaubenssätze eines geläuterten Gewissens.
Oder?
“Du kannst ja den Hals nicht voll kriegen”
“Wer hoch strebt, kann tief fallen”
sind nur zwei der vielen Prägungen, die man tief in unsere Seele tätowiert hat.
Soll ich Dir mal unverblümt meine Meinung dazu sagen?
Alles Bullshit!
Beende diesen Glaubenssatz, um endlich glücklich werden zu können!
Denn wenn Du ihn und alle die daran hängen, aus Deinem Leben streichst, beendest Du erstens alle Blockaden, die Dich bisher möglicherweise daran hinderten, eben genau jenes glückliche Leben mit Erfolg zu führen.
Zweitens kurbelst Du unsere Wirtschaft mit jeder neuen Idee an und schaffst Arbeitsplätze! Neue Ideen sind der Motor unserer Volkswirtschaft.
Warum?
Ein Beispiel:
Gerade hast Du Dein lange erträumtes Haus gekauft. Damit hast Du Arbeits- und Produktionsplätze des Baugewerbes, Handwerks und der Bauhäuser unterstützt. Die Zinsen an Deine Bank, erhalten die Beratungsplätze der vielen guten Banker, die es neben all dem Medienmüll auch gibt. Außerdem bezahlst Du mit Deinem Kredit die Zinsen der Sparguthaben anderer Anleger und Deiner Kinder.
Wenn nun dieses alt bekannte diffuse Gefühl nach Neuem in Dir aufkeimt, können wir zwar auch Dein Selbstbewusstsein und Deine Fähigkeiten zu einer glücklichen Lebensführung erforschen und aufbauen. Du kannst Dir aber auch einfach mal nur gewiss sein, dass Du damit Deinem urmenschlichstem Trieb folgst. Evolution ist sogar nicht nur menschlich, sondern das Gesetz des Lebens.
Vielleicht zieht es Dich zu Deiner Berufung, Du kaufst Dir viele Bücher (Unterstützung des Buchhandels und der Transportsysteme) und belegst die eine oder andere Weiterbildung (Bildungswesen).
Wenn Du dann mit Deinem neuen Wissen arbeitest (Erziehungsstätten und Förderung Deiner Kinder), bereicherst Du entweder ein Unternehmen, welches dadurch sein eigenes Spektrum anhebt, was wiederum die Produktqualität anhebt, Kunden glücklich macht und weitere Arbeitsplätze fördert oder aber Deine eigene Unternehmung schafft Bewegung durch die Steuern, die Du damit verursachst. Mit Deinen Steuern wird unser Sozialsystem aufrecht erhalten, Straßen gebaut und Schulen finanziert.
Wenn Du nächstes Jahr an Deinem Haus in Deinen Garten investierst, weil er Dir doch nicht so gut gefällt, machst Du dem Gartenbau Freude und den Spaziergängern.
Egoismus gesund?
Ja aber! Was ist mit den dritten Ländern?
Selbstverständlich heißt mein Aufruf nicht Augen verschließen!
Armen Ländern ist jedoch nicht damit geholfen, einmal im Jahr Hilfsorganisationen für ihren Verwaltungsapparat zum Selbstzweck Geld zu spenden, sondern eher durch Projekte, die deren Kraft Lösungen aus eigenen Mitteln und Ressourcen zu schaffen, aufbaut. Außerdem durch unser aller Konsumverhalten! Muss ich wirklich Äpfel aus Brasilien kaufen, die erstens Transportwege erfordern, die unsere Umwelt zerstören, unsere Bauern ruinieren und die Menschen dort eben auch, weil sie sich ihre eigenen Produkte durch unsere gesteigerte Nachfrage, nicht mehr leisten können?
Muss ich das 5 € T-Shirt wirklich kaufen, wenn ich mir voll bewusst mache, dass ich damit weitere Deutsche Arbeitsplätze zerstöre und Kinderarbeit aktiv finanziere?
Sind die gespritzten Supertomaten aus Böden, die keinerlei Vitamine mehr hervorbringen und deren Dünger, Leben zerstört wirklich schmackhafter und gesünder als jene eines friedfertigen Landbau’s?
Wir haben genug Wirkungsspielraum – aber ganz sicher nicht durch Verzicht, also bitte genieß alle Deine Wünsche und Triebe, solange Du Dir sicher sein kannst, dass Du niemanden gegen seinen Willen einsetzt :-)!
Von Herzen frohe Weihnachten
Dein Egocoach für Übergewichtige
Tanja Falge
Hallo Tanja,
dein Beitrag ist ja nicht schlecht und erhält eine Menge von guten Argumenten. Aber sei mir nicht böse, wenn ich dir vehement widerspreche, denn du bleibst mit deiner Argumentation leider zu sehr an der Oberfläche. Oder alternatriv, so empfinde ich das, du hast die eigentliche Botschaft die hinter den Worten “Glücklich durch Konsumverzicht” steht nicht wirklich verstanden.
Es geht am Ende darum, das das Erreichen eines Zieles, welches sich in Konsum und am Ende in Besitz eines materiellen Gutes ausdrückt, nichts damit zu tun hat, ob jemand glücklich ist oder nicht. Deshalb wird auch sofort ein neues Ziel gesucht., in der Hoffnung dann endlich das “Glück” zu finden. Natürlich steht hier erst einmal die Frage was ist Glück. Und wenn man diese Frage stellt, kann man ganze Bücher schreiben. Ich persönlich definiere das als die innere Ruhe und Zufriedenheit mit dem was man ist und dem was man hat. Daraus entsteht eine gewisse Gelassenheit gegenüber den Wechselfällen des Lebens. Allerdings muss man unterscheiden zwischen dem ICH, das du eigentlich bist, und dem Ich der Person die du hier darstellst.
Nicht ohne Grund haben schon so viele Menschen die materiell bestens gestellt waren, genau das irgendwann begriffen und dem Reichtum abgeschworen. Und für uns hier und jetzt, in dieser sogenannten Realität, ist das Streben nach den materiellen Dingen ein definitives Hinderniss zum Glücklichsein. Denn ansatt zu SEIN, stürzen sich die Menschen in den Strom der Zwänge denen sie sich aussetzen um bestimmte materielle Ziele zu erreichen, um dann am Ende nur festzustellen, das sich nicht aber auch gar nichts geändert hat. Ausser das sie ihre Kraft und Energie sinnlos investiert haben.
Glücklich durch Konsumverzicht, bedeutet praktisch, das man einfach vorher überlegt, ob man das tatsächlich braucht. Mir gehört die ganze Welt. Ich habe sie allerdings geschickt verteilt. Und wenn ich durch die Strassen gehe, kann ich mich an all den schönen Dingen erfreuen, die andere gestaltet haben. Und das sind die einfachen Dinge, Gärten, Parks, ein schöner Himmel, das Rufen der Falken am blauen Himmel und die Nähe eines Menschen den ich liebe.
Namesta und ein schönes Fest.
Hallo Enno,
vielen Dank für Deinen wertvollen Beitrag :-)!
Wie in so vielem ist auch das hier eine Frage der Betrachtung.
Deine Perspektive widerspricht der meinigen nicht. Ich befasse mich mit Buddhismus und liebe es, die Natur zu genießen. Ich freue mich über einen Schmetterling beim Spazieren gehen genauso wie über einen vertrockneten Baum.
Sieh Dir gern mal meine Motivationsbotschaften auf meiner Fanpage bei Facebook an, wenn Du magst. Ich denke, dann hast Du ein umfangreicheres Bild von meiner Haltung.
Selbstverständlich sollte Konsum niemals Endziel und Selbstzweck werden. Wer hier drin sein einziges Glück sieht, wird sehr wahrscheinlich am Ende enttäuscht.
Möglicherweise könnte dann auch die Frage nützlich sein, ob die Ausrichtung des eigenen Lebens einer Neubetrachtung zu empfehlen wäre.
Meine Botschaft war weniger in Bezug auf die in der Tat bereits existierende und von Dir beschriebene Haltung “Glücklich durch Konsumverzicht” gemeint, sondern
eine Eigenschöpfung, die zum Ziel hatte, den so oft verteufelten Konsum auch einmal von der anderen Seite zu betrachten. Konsum kurbelt den Motor unseres Lebensstandards an und hält ihn am Laufen. Daher kaufe ich mit gutem Gewissen ein und erfreue mich über stete Herausforderungen neuer Ziele. Für mich ist das Bestandteil der Evolution, nämlich Gesetz des Lebens.
Dein letzter Absatz ist eine sehr schöne Haltung, die ich mir persönlich beispielsweise in einer finanziell besonders schwierigen Zeit zu eigen machte. Selbstverständlich muss ich nicht alles besitzen, um mich daran zu erfreuen. Aber eben auch nicht verteufeln. Der Weg der Mitte ist aus meiner Sicht auch hier besonders nützlich.
Danke für Deine Zeilen und weiterhin viel Freude und Genuss in Deiner Lebensführung 🙂
Tanja